Alles muss raus – Frühjahrsputz bei den Honigbienen
- Beschreibung
Hintergrund
Während des Winters verlassen Honigbienen ihr Volk nicht, sie fressen aber große Mengen Honig bzw. Winterfutter und sammeln die Rückstände im Körper an. In diesen Rückständen vermehren sich verschiedene Bakterien und Parasiten (z.B. Nosema spp.). Wenn im Frühjahr die Temperaturen steigen, fliegen die Bienen zu sog. Reinigungsflügen aus, entleeren sich und entsorgen dabei auch tote Artgenossen.
Ziele und Aufgaben
Wir wollen verstehen, welche Bakterien und Parasiten sich in den Bienen während des Winters ansammeln und untersuchen, ob dabei Unterschiede zwischen einzelnen Völkern entstehen. Durch Kultivierung auf speziellen Nährmedien sollen verschiedene Bakterien isoliert werden. Die isolierten Bakterien sollen rein kultiviert und durch DNA-Sequenzierung identifiziert werden. Die Zahl der Nosema-Sporen lässt sich mikroskopisch erfassen und vergleichen.
Wissenschaftlicher Wert
Die Honigbiene ist vielfachen neuen Herausforderungen ausgesetzt. Neue Parasiten und Krankheitserreger, wie die Varroa-Milbe oder Nosema ceranae wurden eingeschleppt und haben sich in unseren Bienenbeständen ausgebreitet. Das Klima in unseren Breiten verändert sich und warme Winter mit Bienenflugwetter im Januar nehmen zu. Es ist wichtig zu verstehen, wie die Honigbiene auf diese Veränderungen reagiert und wie sich die Symbionten- und Parasitenpopulationen im Jahresverlauf entwickeln. Die isolierten Bakterienstämme werden in unsere Stammsammlung integriert und bilden das Ausgangsmaterial für weitere Studien.
- Projektzeitraum
- Wintersemester 2018/2019 und Sommersemester 2019
- Bewerbungszeitraum
- 15. bis 23.10.2018
- Durchführung
- semesterbegleitend
- Studienfach
-
Agrarbiologie
Agrarwissenschaften
Biologie
Lebensmittelwissenschaft und Biotechnologie - Betreuende
- Dr. rer. nat. Paul D'Alvise, Birgit Gessler
- Institut
- Institut für Nutztierwissenschaften (460) (FG Populationsgenomik bei Nutztieren)
- Sprache
- deutsch
- Teilnehmendenanzahl
- min. 1, max. 3
- Arbeitsaufwand
-
ca. 90 Stunden pro Teilnehmende:r
| 3
ECTS-Punkte
Arbeitsaufwand (Stunden und ggf. ECTS) sind ungefähre Angaben. Die tatsächlich vergebenen ECTS-Punkte ergeben sich aus der tatsächlich geleisteten Arbeit.
- Für dieses Projekt ist kein Motivationsschreiben des Studierenden erforderlich
- Projektart
- experimentell
- Lernziele
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Die Teilnehmende lernen in diesem Projekt:
Literaturrecherche und Informationssuche in Primärliteratur
Theoretische und praktische Grundlagen der Bienenbiologie und Mikrobiologie
Mikrobiologische Kultivierungsmethoden, Mikroskopie,
PCR, Elektrophorese, Sequenzanalyse - Anmerkungen für Studierende
- Schlagworte
- Bienen, Bakterien, Parasiten