Alte Nutztierrassen – voll fett!?
Interdisziplinäres Projekt
- Beschreibung
Alte Rassen werden zunehmend von Hochleistungsrassen verdrängt und viele sind inzwischen vom Aussterben bedroht. Gründe für die genetische Erosion liegen u.a. in einer industrialisierten Massentierhaltung mit wenigen Hochleistungsrassen. Zwar haben alte Rassen eine vergleichsweise geringere Produktivität, jedoch zeichnen sich diese durch besondere Produktqualitätseigenschaften aus, die für höherpreisige Nischenmärkte geeignet sind.
Der Fettanteil im Fleisch ist bei alten Rassen im Allgemeinen höher als beim Magerfleisch von kommerziell genutzten Rassen. Zwar wird in der Regel mageres Fleisch bevorzugt, allerdings beinhaltet ein höherer Fettanteil auch einen besseren oder intensiveren Geschmack. Es gibt wenige Studien, die die Fleischqualität von alten Nutztierrassen bewerten und diese in Zusammenhang setzt mit den Wahrnehmungen und Präferenzen von Konsumenten. Eine Bewerbung besonderer Qualitätseigenschaften von bestimmten alten Rassen sollte zur Etablierung eines Nischenmarktes beitragen und dadurch könnten alte bedrohte Rassen vom Aussterben bewahrt werden (Beispiel Schwäbisch Hällisches Schwein).
In dieser Studie sollen Fleischqualitätseigenschaften von alten Rassen evaluiert werden. Die Studie beinhaltet Qualitätsanalysen, Geschmacksevaluierungen und Befragungen von Landwirten mit alten Rassen.
- Beschreibung des interdisziplinären Teils des Projekts
- Die Produktqualität und die Verwendung von alten Rassen hängen von vielen Faktoren ab. Es sollen genetische (biologische), Management- und Umweltfaktoren berücksichtigt werden, die die Fleischqualität beeinflussen. Die Fleischqualität soll hinsichtlich Inhaltsstoffe, Brat-/Grilleigenschaften, Gesundheit, Geschmack, Akzeptanz und Marketing evaluiert werden. Des Weiteren sollen produktive, ökonomische und soziale Faktoren, die die Verwendung von alten Rassen beeinflussen, berücksichtigt werden, um deren Potenzial und die Limitierungen zu bewerten. Das Studienprojekt beleuchtet die ganze Wertschöpfungskette von der Haltung und Fütterung der Tiere über das Marketing und den Verkauf bis hin zum Verzehr (Evaluierung der sensorischen Qualität), wobei quantitative und qualitative Parameter erhoben werden.
- Projektzeitraum
- Sommersemester 2018
- Bewerbungszeitraum
- 03. bis 10.04.2018
- Durchführung
- semesterbegleitend
- Details zu Projektzeitraum und Durchführung
In der ersten Phase (April und Mai) soll anhand einer Literatur- und Internetrecherche den folgenden Fragen nachgegangen werden:
Was ist Produkt- und speziell Fleischqualität? Welche Qualitätsparameter sind für die Bewertung von Fleisch geeignet sind? Was ist charakteristisch für die Fleischqualität alter Rassen? Wie unterscheidet sich die Qualität von kommerziellem Fleisch? Wie wird die Qualität in der Vermarktung von Fleisch thematisiert? Welche Strategien werden für den Erhalt alter Rassen verwendet?
In der zweiten Phase (Juni/Juli) sollen Betriebsbesuche und Interviews mit Betriebsleitern sowie einfache Bewertungen der Fleischqualität vorbereitet und durchgeführt werden.
In der dritten Phase (Augut/September) sollen die Daten analysiert und zu einem Bericht zusammengefasst werden.
- Studienfach
-
Agrarbiologie
Agrarwissenschaften
Ernährungswissenschaft
Lebensmittelwissenschaft und Biotechnologie
Biologie
Lebensmittelchemie - Betreuende
- Prof. Dr. Mizeck Chagunda
- Institut
- Institut für Tropische Agrarwissenschaften (Hans-Ruthenberg-Institut) (490) (Tierhaltung und Tierzüchtung in den Tropen und Subtropen)
- Sprache
- deutsch/englisch
- Teilnehmendenanzahl
- min. 1, max. 3
- Arbeitsaufwand
-
ca. 120 Stunden pro Teilnehmende:r
| 4
ECTS-Punkte
Arbeitsaufwand (Stunden und ggf. ECTS) sind ungefähre Angaben. Die tatsächlich vergebenen ECTS-Punkte ergeben sich aus der tatsächlich geleisteten Arbeit.
- Für dieses Projekt ist kein Motivationsschreiben des Studierenden erforderlich
- Projektart
- empirisch
- Lernziele
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Die Teilnehmende lernen in diesem Projekt:
Fachliches Wissen generieren, Zusammenhänge verstehen, einordnen und beschreiben, verschiedene Methoden (Interview und Labor) auswählen, entwickeln, anwenden und erlernen, und Ergebnisse bewerten und beurteilen.
- Anmerkungen für Studierende
- Schlagworte
- Qualität, Fleisch, Wurst, Rassen, bedrohte Rassen, Züchtung