Anthocyane in Rettich - ein neuer natürlicher Farbstoff für die Lebensmittelindustrie?
- Beschreibung
Anthocyane sind in der Natur weit verbreitet und kommen unter anderem als wasserlösliche Pigmente im Zellsaft der Vakuolen zahlreicher Pflanzen vor. Sie werden im Gegensatz zu den primären Stoffwechselprodukten wie Lipiden, Kohlenhydraten und Proteinen im Sekundärstoffwechsel gebildet. Die Synthese der Anthocyane ist auf bestimmte Zell- und Gewebetypen beschränkt und wird über Signalketten gesteuert. Eine gesteigerte Synthese steht häufig im Zusammenhang mit einer Reaktion der Pflanze auf veränderte Umweltbedingungen oder verschiedene Stressfaktoren. Dazu
zählen unter anderem hohe Lichtintensitäten, Temperaturschwankungen,
Verwundung oder auch der Befall mit Krankheitserregern. Aufgrund weiterer Einflussfaktoren wie genetisches Potenzial des verwendeten Genotyps, Reifegrad, Lagerung, Düngung, Bodentyp, Anbaubedingungen (Temperatur und Witterung) kommt es zu deutlichen Schwankungen in der Ausbildung von Anthocyanen, wodurch allgemeine verlässliche Gehaltsangaben für bestimmte Kulturarten erschwert werden. Verschiedene Studien lassen allerdings darauf schließen, dass genetische Faktoren zur Erklärung der Unterschiede wichtiger sind als der Einfluss des Standortes oder
des Anbausystems.Im Allgemeinen werden Anthocyanen gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben, wodurch sei sie beider Erzeugung von funktionellen Lebensmitteln oder im Bereich der Nahrungsergänzungsmittel als hochdosierte Supplemente zunehmend an Bedeutung gewinnen. Darüber hinaus sind sie zur Färbung von Lebensmitteln zugelassene
Farbstoffe (E 163). Für die Gewinnung von Anthocyanen als Nahrungssupplement oder als Farbstoff aus Früchten oder Gemüse spielt der Gehalt und damit die sichere Ausbildung der Anthocyane im Anbausystem jedoch eine entscheidende Rolle und kann durch die Auswahl geeigneter Genotypen in Kombination mit entsprechenden Anbauverfahren verbessert werden.Ziel dieser Studie ist, in einem ersten Ansatz unterschiedliche Rettichgenotypen im Hinblick auf ihre Anthocyangehalte und deren Ausbildung unter unterschiedlichen Anbaubedingungen zu screenen. Basierend auf einer Vorstudie und Literaturanalysen werden mind. drei geeignete Rettichgenotypen und eine unter den gegebenen tandortbedingungen selektiere Standardsorte unter variierenden
Temperaturbedingungen sowie zwei N-Düngestufen im Feldversuch auf ihre Anthocyanausbildung und finalen Anthocyangehalte gepürft.- Projektzeitraum
- Sommersemester 2013
- Bewerbungszeitraum
- 08. bis 17.04.2013
- Durchführung
- semesterbegleitend
- Details zu Projektzeitraum und Durchführung
Die Feldversuche werden auf der ehemaligen Versuchsstation für Gartenbau der Universität Hohenheim durchgeführt. In regelmäßigen Abständen
werden über die Kulturdauer (April – August) Beprobungen der Sorten
durchgeführt und Daten im Hinblick auf Biomasse, Wachstumsverlauf, Ertrag, Wassergehalt, bzw. Bodentemperatur, Bodendaten (pH-Wert, Nähstoffgehalte) erfasst. Von den Ernteproben werden neben dem Ertrag Laboranalysen im Hinblick auf N in der Trockenmasse, Anthocyangehalte, etc. durchgeführt, um eine abschließende Bewertung der durchgeführten Kulturmaßnahmen in der Kombination mit den jeweiligen Genotypen vollziehen zu können.- Studienfach
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Agrarbiologie
Agrarwissenschaften
Ernährungsmanagement und Diätetik
Ernährungswissenschaft
Lebensmittelchemie
Lebensmittelwissenschaft und Biotechnologie
Nachwachsende Rohstoffe und Bioenergie
Biologie - Betreuende
- Prof.Dr. Simone Graeff-Hönninger, Dr. Judit Pfenning
- Institut
- Institut für Kulturpflanzenwissenschaften (340) (Qualität pflanzlicher Erzeugnisse/ Allgemeiner Pflanzenbau)
- Sprache
- deutsch/englisch
- Teilnehmendenanzahl
- min. 2, max. 4
- Arbeitsaufwand
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ca. 180 Stunden pro Teilnehmende:r
| 6
ECTS-Punkte
Arbeitsaufwand (Stunden und ggf. ECTS) sind ungefähre Angaben. Die tatsächlich vergebenen ECTS-Punkte ergeben sich aus der tatsächlich geleisteten Arbeit.
- Für dieses Projekt ist kein Motivationsschreiben des Studierenden erforderlich
- Projektart
- experimentell
- Lernziele
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Die Teilnehmende lernen in diesem Projekt:
Bedeutung sekundärer Inhaltsstoffe
Agronomische Einflussparameter auf sek. Inhaltsstoffe
Anlage und Durchführung, Auswertung Feldversuch
Laboranalysen
- Anmerkungen für Studierende
- Schlagworte
- Rettich, bioaktive Inhaltsstoffe, Farbstoffe, Feldversuch