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Biokohle neben alternativem Protein aus der Insektenzucht - Neue Chancen für eine Nachhaltige Landwirtschaft

Beschreibung

Alexander Bonorden steht an der Spitze einer neuen landwirtschaftlichen Bewegung, die Tradition und Innovation zu einem nachhaltigen und zukunftsorientierten Betriebskonzept vereint. Als Betriebsleiter des Hofes Bonorden im Auetal hat er sich das Ziel gesetzt, den Hof nicht nur wirtschaftlich erfolgreich, sondern auch ökologisch vorbildlich zu führen. Mit einem breiten Portfolio an landwirtschaftlichen Betätigungsfeldern, darunter Sauenhaltung im geschlossenen System, Ackerbau und die Vermarktung von Freilandhähnchen, hat Alexander bereits eine solide Basis geschaffen. Doch er ist sich bewusst, dass in einer sich schnell verändernden Welt eine nachhaltige Weiterentwicklung notwendig ist, um den Betrieb für kommende Generationen zu sichern.

Im Zentrum von Alexander's Plänen steht eine tiefgreifende Betriebsumstrukturierung, die den Hof Bonorden auf eine neue Stufe heben soll. Ein entscheidender Aspekt dieser Neuausrichtung ist die Einführung der Pyrolyse. Diese Carbonisierungstechnologie bietet die Möglichkeit, organische Reststoffe, die in der Landwirtschaft anfallen, effizient zu verwerten und in wertvolle Produkte wie Biokohle umzuwandeln. Neben einem Kohlenstoff-reichen Produkt wird so Wärme und Strom erzeugt.

Um den Hof Bonorden noch vielfältiger und zukunftssicherer zu gestalten, plant Alexander die Integration weiterer innovativer Konzepte. Ein besonders interessanter Ansatz ist die Nutzung der nachhaltig erzeugten Energie zur Zucht von Insekten, insbesondere der Schwarzen Soldatenfliege und des Mehlwurms. Insekten sind nicht nur extrem proteinreich, sondern auch äußerst ressourcenschonend in der Zucht. Sie benötigen wenig Futter, Wasser und Platz und ihre Aufzucht verursacht nur einen Bruchteil der Treibhausgasemissionen, die bei der herkömmlichen Tierhaltung anfallen. Alexander sieht in der Insektenzucht eine nachhaltige Alternative zur herkömmlichen Tierfütterung. Die aus den Insekten gewonnenen Proteine können als Futtermittel verwendet werden. Die Rückstände aus der Insektenzucht wie Kot und Häute sollen wiederum Teil des Inputs der Pyrolyse sein, um somit den Kohlenstoff-Kreislauf schließen zu können.

Um die Pyrolyse dieses Recyclingsstroms ggf. in Mischung mit weiteren anfallenden organischen Reststoffströmen bewerten zu können, sollen die Studierenden die Pelletierung sowie die Pyrolyse im Labor- oder ggf. auch im technischen Maßstab durchführen/ untersuchen. Das Team Nachhaltigkeit aus Tübingen wir eine Schlüsselrolle bei der Bereitstellung der organischen Reststoffe durch den Direktkontakt zum Betriebsleiter des Hof Bonnorden übernehmen.

Projektzeitraum
Sommersemester 2025
Bewerbungszeitraum
01. bis 13.04.2025
Durchführung
nach Absprache
Details zu Projektzeitraum und Durchführung

Das Projekt startet mit einem Treffen Mitte/ Ende April 2025. Dabei soll die Aufgabenstellung im Detail besprochen werden.

Die Durchführung wird, je nach Arbeitsaufwand, ca. 2 - 4 Monate dauern. Sollten 6 ECTS-Punkte angestrebt werden, wird empfohlen, sich min. zwei Termine pro Woche oder 2-3 Wochen in der vorlesungs- und prüfungsfreien Zeit freizuhalten. Die Betreuer werden die Studierenden in die praktischen Tätigkeiten einweisen und die Arbeiten über die gesamte Dauer begleiten. Vorkenntnisse sind nicht nötig, Erfahrungen in der Laborarbeit jedoch vorteilhaft.

 

Studienfach
offen für alle Studienfächer
Betreuende
Dominik Wüst, Prof. Dr. Andrea Kruse
Institut
Institut für Agrartechnik (440) (Konversionstechnologien Nachwachsender Rohstoffe)
Sprache
deutsch/englisch
Teilnehmendenanzahl
min. 1, max. 3
Arbeitsaufwand
ca. 180 Stunden pro Teilnehmende:r | 6 ECTS-Punkte

Arbeitsaufwand (Stunden und ggf. ECTS) sind ungefähre Angaben. Die tatsächlich vergebenen ECTS-Punkte ergeben sich aus der tatsächlich geleisteten Arbeit.

 
Für dieses Projekt ist kein Motivationsschreiben des Studierenden erforderlich
Projektart
experimentell
Lernziele

Die Teilnehmende lernen in diesem Projekt:

Die Teilnehmende lernen in diesem Projekt:

  1. Literaturrecherche, Planung, Durchführung und Auswertung eines wissenschaftlichen Experiments
  2. Arbeit im Labor, sicherer Umgang mit Laborinstrumenten und Chemikalien
  3. Bewertung und Interpretation der Ergebnisse
  4. Ausarbeitung eines kurzen Abschlussberichts
  5. Erstellung eines Posters/Vortrags für die Abschlusspräsentation
Anmerkungen für Studierende

Rückfragen zum Projekt können gerichtet werden an Dominik Wüst, E-Mail: wuest.dominik@uni-hohenheim.de

Die Anrechnung von Leistungspunkten (EP, ECTS-Punkte oder Credit-Points) ist nochmals mit der/ dem jeweiligen Studiengangkoordinator(in) abzustimmen.

Schlagworte
Nachhaltigkeit, Landwirtschaft, Recycling, Proteine, Biokohle