Effekt von UVC-Strahlung auf die Lebensdauer von Varroa destructor
- Beschreibung
Hintergrund: Das Feld der chemischen Ökologie beschäftigt sich mit der Identifizierung und Quantifizierung von Substanzen, die eine ökologische Bedeutung haben – in der Regel Pheromone (Duftstoffe), die eine Verhaltensänderung auslösen oder auch eine Veränderung der Physiologie (z.B. Fruchtbarkeit unterdrücken). Ein Großteil der Kommunikation zwischen den Bienen erfolgt über Duftstoffe. Manche Substanzen sind hochaktiv und locken z.B. Paarungspartner über mehrere Kilometer an! Andere Stoffe haben primär so profane Funktionen wie „Verdunstungsschutz“, können aber z.B. auch zum Nestgeruch beitragen oder zur Unterscheidung zwischen einer Ammenbiene und einer Sammlerin. Während es zu den verschiedenen Pheromonen der Honigbienen eine lange Forschungstradition gibt, ist die Literatur zu den anderen Bienen weiter verstreut. Informationen zu den chemischen Profilen der Cuticula, die teilweise als „Ausweis“ dienen können, sind nicht systematisch erfasst. Das erschwert den Vergleich zwischen den Arten, der bei der Frage nach der Entstehung der Stoffvielfalt weiterhelfen könnte.
Ziele: In diesem Projekt soll eine Übersicht über die Vielfalt der identifizierten Substanzen bei Bienen gewonnen werden. Der Fokus liegt dabei zunächst auf den sozialen Bienen (Honigbienen, Hummeln, ev. stachellose Bienen, ev. Furchenbienen). Zuerst soll eine Übersicht über die verfügbare Literatur gewonnen werden, nach Möglichkeit auch die „graue Literatur“. Im nächsten Schritt sollen diese Schriften gesammelt und, wo noch nicht geschehen, digitalisiert werden. Schließlich soll eine Datenbank angelegt werden, in der alle Substanzen aufgeführt und charakterisiert werden. Dabei soll auch differenziert werden nach z.B. Fundort, Geschlecht und Alter der untersuchten Tiere. Dazu muß die Information aus den Veröffentlichungen extrahiert werden – Information, die sich teilweise in Tabellen, Schaubildern, Abbildungsbeschriftungen, Fußnoten, in Anhängen oder im Text verbirgt. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, daß es mehrere Namen für eine Substanz geben kann. Ein Ansatz könnte sein, „Text Mining“ zu etablieren, um diese Information (teil)automatisiert zu extrahieren.
- Beschreibung des interdisziplinären Teils des Projekts
- Dieses Projekt bewegt sich im Grenzgebiet Biologie, Chemie und Informatik. Während die Fragestellung biologisch motiviert ist (welche Substanzen haben mehrere Arten gemeinsam? Welche kommt sehr häufig vor? Gibt es einen Zusammenhang mit den Klimadaten des Fundorts oder Biologie des Organismus?), könnten Programmierkenntnisse die Sammlung der Daten erleichtern ("Text Mining"). Bei der Überarbeitung der Datenbank schließlich könnte etwas chemischer Sachverstand helfen, um z.B. Synonyme zu erkennen. Diese interdisziplinären Aspekte sind aber keine Voraussetzung, und das Projekt erfordert keine Vorkenntnisse in Biologie, Chemie oder Informatik.
- Projektzeitraum
- Wintersemester 2021/2022
- Bewerbungszeitraum
- 18.10. bis 05.11.2021
- Durchführung
- nach Absprache
- Details zu Projektzeitraum und Durchführung
Dieses Projekt ist sehr flexibel, was die Zeiteinteilung und den Umfang betrifft. Je nach Interesse und Vorkenntnissen können auch unterschiedliche (Teil)Gebiete bearbeitet werden, oder die Fragestellung abgeändert werden.
Die Bearbeitung der Fragestellung erfolgt selbständig, mit Feedback und Unterstützung von Betreuerseite.
Regelmäßige Treffen (nach Absprache) erfolgen online und/oder vor Ort.- Studienfach
- offen für alle Studienfächer
- Betreuende
- Dr. Ulrich Ernst
- Institut
- Institut für Biologie (190) (Landesanstalt für Bienenkunde)
- Sprache
- deutsch
- Teilnehmendenanzahl
- min. 1, max. 5
- Arbeitsaufwand
-
ca. 120 Stunden pro Teilnehmende:r
| 4
ECTS-Punkte
Arbeitsaufwand (Stunden und ggf. ECTS) sind ungefähre Angaben. Die tatsächlich vergebenen ECTS-Punkte ergeben sich aus der tatsächlich geleisteten Arbeit.
- Für dieses Projekt ist kein Motivationsschreiben des Studierenden erforderlich
- Projektart
- theoretisch/nicht experimentell
- Lernziele
-
Die Teilnehmende lernen in diesem Projekt:
Die Studierenden sind in der Lage,
- Sich Ziele zu setzen und darüber zu reflektieren, wie und warum die Ziele erreicht wurden
- Ihren Lernfortschritt zu evaluieren
- Einen realistischen Zeitplan aufzustellen und einzuhalten
- Literaturrecherchen über verschiedene Plattformen durchzuführen
- Prägnant über Fortschritte und Schwierigkeiten zu berichten
- Gezielt Informationen aus Fachliteratur zu extrahieren
- Selbständig nach Lösungsansätzen zu suchen
- Muster, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Datensätzen zu erkennen
- Die Methodik und Arbeitsschritte zu dokumentieren
- Datensätze so aufzubereiten, daß sie direkt verständlich sind
- Die Ergebnisse zu archivieren
- Anmerkungen für Studierende
Bitte nehmen Sie mit mir Kontakt auf, wenn Sie Interesse haben, Unklarheiten bestehen oder Sie eigene Ideen diskutieren möchten. Das Projekt kann flexibel an Ihre Bedürfnisse angepaßt werden.
- Schlagworte
- soziale Bienen, Hummeln, chemische Ökologie, Kommunikation, Pheromone