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Entwicklung von nahrhaften Snacks für mangelernährte Kinder (1-2 Jahre) in Indien, mit Ernährungssoftware

Beschreibung

In Indien leiden eine Vielzahl an Kindern an Mangelernährung.

Diese wird bereits bei der Einführung von Beikost ab dem 6. Lebensmonat bemerkbar.

Gründe hierfür sind ein zu spätes Beginnen mit der Beikost, als auch die Wahl einer einseitigen, monotonen Ernährung. Hierbei geben Mütter oft nur Reis als erste feste Nahrung, und die Menge an Obst und Gemüse oder tierischen Lebensmitteln ist unzureichend. Dies hat zum einen wirtschaftliche Gründe, aber auch Wissensmangel trägt entscheidend dazu bei, dass Mütter ihre Ressourcen nicht optimal nutzen können.

Zielgruppe dieses Projektes sind Santal-Familien. Santals sind eine Gruppe Ureinwohner Indiens, und machen 50% aller in Indien lebenden Stämme aus. Der Gesamtanteil der Stammesvölker an der Gesamtbevölkerung ist 8%, dennoch machen Adivasis ein Viertel der ärmsten Bevölkerungsschicht aus.

Kleinkinder sollen mindestens fünf mal am Tag Nahrung angeboten bekommen, hiervon sollen zwei der Mahlzeiten nahrhafte Snacks sein. Mütter geben gerne einfache Biscuits, welche jedoch nicht zur Schließung der Vitamin-Minerallücke des Kindes beitragen. Limitierend ist bei Kleinkindern stets die Portionsgröße.

Dieses Projekt soll zur Entwicklung von Rezpten beitragen für Snackvarianten.

Santal Mütter werden fortlaufend von der NGO Shining Eyes auf Dorf- als auch Haushaltsebene geschult, um gesündere und vielfältige Mahlzeiten für ihr Kind zuzubereiten. Hierbei werden Rezeptvarianten vorgeschlagen, welche von den Müttern direkt übernommen werden können. Die entwickleten Rezepte können in diese Schulungen einfließen.

Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung von Snacks, welche unter einfachen Bedingungen hergestellt werden können, und auch bei hohen Temperaturen ohne Kühlschrank zwei Tage haltbar bleiben.

Den Frauen vor Ort steht auf Haushaltsebene kein Ofen zur Verfügung, aber eine Feuerstelle. 

Lebensmittel welche verwendet werden können sind u.a. 

Weizen, Kartoffel, Reis, Linsen, Kicherebsen, Blattgemüse, Kürbis, Datteln, Banana, Mango, Papaya, Zucker, Molasse, Öl, Milchpulver, ...begrenzt Nüsse, weißer Mohn, Sesam...etc.

Die Software Nutrisurvey/Ebis wird zur Rezeptentwicklung herangezogen.

Hierfür sind Nährstoffdatenbanken der FAO zugänglich, und praktische Kochversuche helfen den Geschmack/Konsistenz zu überprüfen/optimieren.

Projektzeitraum
Wintersemester 2018/2019
Bewerbungszeitraum
15. bis 23.10.2018
Durchführung
semesterbegleitend
Details zu Projektzeitraum und Durchführung

Der Projektzeitraum ist das WS, und kann flexibel an die Studierenden angepasst werden.

Fragen können jederzeit geklärt werden und zu Beginn gibt es eine ausführliche Einführung in das Programm Nutrisurvey/Ebis und Klärung des Projektziels/offener Fragen.

Studienfach
offen für alle Studienfächer
Betreuende
Diplom Ernährungswissenschaftler Caroline Stiller
Institut
Institut für Ernährungswissenschaften (140) (Ernährung in Entwicklungsländern)
Sprache
deutsch
Teilnehmendenanzahl
min. 1, max. 2
Arbeitsaufwand
ca. 90 Stunden pro Teilnehmende:r | 3 ECTS-Punkte

Arbeitsaufwand (Stunden und ggf. ECTS) sind ungefähre Angaben. Die tatsächlich vergebenen ECTS-Punkte ergeben sich aus der tatsächlich geleisteten Arbeit.

 
Für dieses Projekt ist kein Motivationsschreiben des Studierenden erforderlich
Projektart
experimentell
Lernziele

Die Teilnehmende lernen in diesem Projekt:

Die Studierenden lernen sich dem Projektziel eigenständig zu nähern und erhalten jederzeit eine enge Betreuung. Die Sprache, auf welcher das Projekt verfasst wird, kann deutsch oder Englisch sein.

Die Studierenden lernen:

-Methoden der Literaturrecherche und Datenbanken wie Scopus/Pubmed kennen.

-einfache Zitierregeln

-ganzheitliches Erarbeiten/Gestalten eines Projektes als gute Übung für eine BA-Arbeit

-Entwicklung von Rezepten mit einer Ernährungssoftware in einem realitäts-nahen Projekt

-den Kontext der Mangelernährung näher kennen, Nährstoff-referenzwerte für mangelernährte Kinder und optimale Nährstoffzusammensetzung

 

 

Anmerkungen für Studierende
Schlagworte
Entwicklungszusammenarbeit, Mangelernährung, Ernährung in Entwicklungsländern, Indien, Nährstoffe, Referenzwerte, moderate akute Mangelernährung (MAM), Rezeptentwicklung, Ernährungssoftware, Snacks, Beikost, Kleinkind