Food for Future - nachhaltige Ernährung in der Schulmensa?
- Beschreibung
Unsere Ernährung trägt zu 30% zu den globalen Treibhausemissionen und damit zum Klimawandel bei. Für Transformationen hin zu einer Nachhaltigen Entwicklung im Sinne der Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen ist die lokale Handlungsebene und das Ernährungssystem daher ein wesentlicher Ansatzpunkt. Die Außer-Haus-Verpflegung, also Mensen in öffentlichen Einrichtungen wie Unis, Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser, bilden eine Schlüsselstelle, um zu einer Ernährungswende, d.h. der Gestaltung nachhaltiger Ernährungssysteme, beizutragen.
An den meisten Schulen in Baden-Württemberg wird derzeit das Essen in den Mensen von externen Catering-Unternehmen angeliefert. Ausschlaggebendes Kriterium bei den Ausschreibungen ist der Preis; Kriterien der Nachhaltigkeit wie Tierwohl, biologische Erzeugung, Regionalität, Saisonalität oder fairer Handel, spielen eine untergeordnete Rolle. Auch Beteiligungsformate für Schüler*innen oder der Einbezug von Ernährungsthemen in den Unterricht sind eher selten (Jansen 2019).
Genau an diesem Punkt setzt das Projekt ‚Food for Future’ an: Studierende gehen in Teams an Schulen und führen Workshops zu nachhaltiger Ernährung durch. In Gruppendiskussionen befragen sie die Schüler*innen zu ihrer Wahrnehmung und ihren Wünschen rund um das Schulmittagessen: Was ist ihnen wichtig beim Schulessen? Welche Rolle spielen Kriterien der Nachhaltigkeit beim Schulessen? Welche Form der Beteiligung halten die Schüler*innen für sinnvoll? Gemeinsam mit den Schüler*innen entwickeln sie Visionen für ein Schulessen der Zukunft.
Geplant sind 10 Workshops im Raum Stuttgart (und ggf. in naheliegende Regionen wie Tübingen, Ludwigsburg,..). Die Workshops bestehen aus der Befragung zum Schulmittagessen und interaktiven Formaten wie der Messung des ökologischen Fußabdrucks der Ernährung oder Zukunftswerkstätten. Je nach Absprache mit der Schule dauern die Workshops 1,5 – 3h. Zielgruppe sind Schüler*innen der 5. bis 10. Klasse an öffentlichen Schulen. Die Studierenden entwickeln (mit Unterstützung) Workshop-Formate zu nachhaltiger Ernährung und den Fragebogen zum Schulmittagessen. Die Ergebnisse werden ausgewertet und auf der Humboldt Reloaded Jahrestagung präsentiert.
Auf Wunsch können die Studierenden ihr Forschungsprojekt in einer Hausarbeit verschriftlichen.
- Beschreibung des interdisziplinären Teils des Projekts
- Das Projekt fokussiert auf Fragestellungen einer Nachhaltigen Entwicklung in Bezug auf Ernährungssysteme. Die unterschiedlichen Dimensionen der Nachhaltigen Entwicklung (sozial, ökologisch, ökonomisch, kulturell) kommen gerade im Ernährungsbereich zum Tragen und erfordern ein Denken über Disziplingrenzen hinweg. Im Projekt werden qualitative sozialwissenschaftliche Methoden (Befragung, Gruppendiskussion), mit Hintergrundwissen zu naturwissenschaftlichen Zusammenhängen (z.B. ökologischer Fußabdruck von Ernährung) und pädagogischen Ansätzen der Bildung für eine Nachhaltige Entwicklung (BNE) verbunden.
- Projektzeitraum
- Sommersemester 2022
- Bewerbungszeitraum
- 04. bis 18.04.2022
- Durchführung
- semesterbegleitend
- Details zu Projektzeitraum und Durchführung
- April/Mai: Vorbereitung und Konzeption der Workshops und Fragebögen, Kontaktaufnahme mit Schulen und interessierten Lehrkräften
- Juni/Juli: Durchführung der Workshops an Schulen (ggf. auch im September/ Oktober, je nach Rücklauf)
- September/ Oktober: Auswertung der Ergebnisse und Aufbereitung für Humboldt-Reloaded-Konferenz
- Studienfach
- offen für alle Studienfächer
- Betreuende
- Dr. Birgit Hoinle
- Institut
- Institut für Sozialwissenschaften des Agrarbereichs (430) (430b)
- Sprache
- deutsch
- Teilnehmendenanzahl
-
min. 2, max. 4
(2 Kleingruppen mit max. 2 Teilnehmenden ) - Arbeitsaufwand
-
ca. 90 Stunden pro Teilnehmende:r
| 3
ECTS-Punkte
Arbeitsaufwand (Stunden und ggf. ECTS) sind ungefähre Angaben. Die tatsächlich vergebenen ECTS-Punkte ergeben sich aus der tatsächlich geleisteten Arbeit.
- Für dieses Projekt ist kein Motivationsschreiben des Studierenden erforderlich
- Projektart
- empirisch
- Lernziele
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Die Teilnehmende lernen in diesem Projekt:
- Kennenlernen des Konzepts und der Dimensionen der Nachhaltigen Entwicklung
- Auseinandersetzung mit Zukunftsfragen einer nachhaltigen Ernährung
- Beschäftigung mit demokratischen Beteiligungsformaten an Schulen
- Gestaltung von Workshops mit Methoden der Bildung für eine Nachhaltige Entwicklung
- Erfahrungen in der Durchführung von Bildungsveranstaltungen mit Jugendlichen
- Entwickeln von qualitativen sozialwissenschaftlichen Befragungen und Gruppendiskussionen (focal group)
- Auswertung und Präsentieren von empirischen Daten
- Selbstständiges Arbeiten im Team
- Anmerkungen für Studierende
Vorerfahrungen im Bildungsbereich (z.B. Workshopgestaltung, Jugendarbeit,..) sind willkommen, aber nicht zwingend erforderlich. Interesse und Motivation für Nachhaltigkeitsthemen sind sehr erwünscht!
Kontakt unter birgit.hoinle@uni-hohenheim.de
- Schlagworte
- Sustainable Development Goals, Nachhaltigkeit, Nachhaltige Ernährung, Partizipation, Bildung für Nachhaltige Entwicklung, Gemeinschaftsverpflegung, Schule, Mensa, Workshops