Forest4Future - Die Douglasie soll es retten? (II)
- Beschreibung
Die Douglasie (Pseudotsuga menziesii) ist in Nordamerika heimisch, wird aber in Europa seit über 130 Jahren angebaut und forstwirtschaftlich genutzt. Diese nicht-heimische Baumart wird im Zuge des prognostizierten Klimawandels als "Forstbaum der Zukunft" für Mitteleuropa gehandelt. Sie übertrifft im Wachstum alle einheimischen Baumarten und zeigt eine ausgeprägte Trockenresistenz. Allerdings macht auch der Douglasie der Klimawandel zu schaffen und extreme Trockenereignisse hinterlassen auch bei ihr Schäden. Die größten Douglasien in Deutschland erreichen Baumhöhen bis zu 60m und besitzen einen Stammumfang von 3m.
Die Arbeitsgruppe Dendrochronologie/-klimatologie (Institut für Biologie) befasst sich intensiv mit nicht-heimischen Baumarten und untersucht ihr Wuchsverhalten bezüglich extremen, klimatischen Bedingungen (z.B. Trockenheit).
Die ökophysiologischen Untersuchungen werden an alten Douglasien in Süddeutschland durchgeführt. Hierzu werden Stand-alone Punkt-Dendrometer am Stamm installiert, die täglichen Änderungen des Stammradius zu gemessen und die Effekte des Standortklimas auf die laufende Veränderung der Stammdicke bestimmt. Hieraus lassen sich Erkenntnisse zur witterungsspezifischen Trockenstressanfälligkeit der Douglasie und deren Auswirkungen auf den saisonalen Stammzuwachs gewinnen.
Ziel des Projekts ist eine synoptische Analyse von saisonalem und kurzfristigem Wasserstress und kambialen Wachstumsreduktion zur Charakterisierung der Wasserstress-Stammwachstum Interaktion und der Bestimmung der Trockenstresstoleranz und -resilienz.
- Projektzeitraum
- Sommersemester 2021
- Bewerbungszeitraum
- 12. bis 22.04.2021
- Durchführung
- nach Absprache
- Details zu Projektzeitraum und Durchführung
Das Projekt wird wie folgt ablaufen...
Die Geräte (Punkt-Dendrometer) müssen noch im April an den Douglasien bei Rottenburg (nahe Tübingen) installiert werden. Diese Arbeit dauert ca. zwei Werktage. Danach laufen die Dendrometer autark und müssen nur gelegentlich kontrolliert werden. Ende Juni / Anfang Juli werden die Daten dann ausgelesen und stehen zur Analyse bereit.
- Studienfach
- offen für alle Studienfächer
- Betreuende
- Dr. Alexander Land, Dr. Reiner Zimmermann
- Institut
- Institut für Biologie (190) (Dendrochronologie/-ökologie/-klimatologie)
- Sprache
- deutsch/englisch
- Teilnehmendenanzahl
- min. 1, max. 2
- Arbeitsaufwand
-
ca. 120 Stunden pro Teilnehmende:r
| 4
ECTS-Punkte
Arbeitsaufwand (Stunden und ggf. ECTS) sind ungefähre Angaben. Die tatsächlich vergebenen ECTS-Punkte ergeben sich aus der tatsächlich geleisteten Arbeit.
- Für dieses Projekt ist kein Motivationsschreiben des Studierenden erforderlich
- Projektart
- empirisch
- Lernziele
-
Die Teilnehmende lernen in diesem Projekt:
Die Teilnehmer/innen lernen, wie ...
- Punkt-Dendrometer an Bäumen installiert werden
- diurnale/saisonale Daten zur Stammdickenänderung ausgewertet werden
- die Zuwachsschwankungen analysiert werden und welchen Zusammenhang es zum Wetter / zur Witterung gibt (Wasserstress-Stammwachstum Interaktion)
- der prognostizierte Klimawandel das Wachstum der Douglasien zukünftig beeinflussen könnte (Anbaupotenzial / Anbaurisiko)
- Fachliteratur recherchiert wird
- Anmerkungen für Studierende
Das Projekt beinhaltet sowohl Feldarbeit (Installation der Punkt-Dendrometer bei Rottenburg (nahe Tübingen), Auslesen der Daten, ca. 30h) als auch Laborarbeit (homogenisieren der Daten, auswerten der Daten, vergleichen mit Wetter-/Witterungsdaten, ca. 70h). Die Auswertung erfolgt mittels spezieller Computerprogramme (sind vorhanden). Die Zusammenstellung der Ergebnisse (sowie Literaturrecherche) in Form eines Posters / Abstracts für die HR-Tagung erfolgt zeitnah nach der Auswertungsphase (ca. 20h).
Die großen Vorteile für Sie sind, dass...
- Sie eine ökophysiologische Methode erlernen, die nur noch sehr wenige Wissenschaftler*innen beherrschen
- Sie nach individuellem Wissensstand (Datenverarbeitung, Statistik, wissenschaftliches Schreiben etc.) betreut werden
- am Ende des HR-Projekts immer ein Ergebnis zu erwarten ist und es kein Ausfallrisiko gibt
Zu Beginn des Projekts werden die Projektziele besprochen und ein Arbeits- und Zeitplan erstellt. Regelmäßige, zielorientierte Einzelgespräche sind obligatorisch.
Wenn Sie vorab Fragen zum Projekt haben sollten, dann melden Sie sich bitte per Email. Wir können dann auch gerne über Zoom chaten und Ihre Fragen in einem Gespräch klären. Im angehängten Dokument finden Sie weitere Informationen zum Projekt.
- Schlagworte
- Punkt-Dendrometrie, nicht-heimische Baumart, Douglasie, Trockenstressanfälligkeit, Klima, Wald, Zukunft