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Kann der Konsum von Mikroalgen Entzündungsreaktionen beim Menschen beeinflussen? Untersuchungen im Rahmen einer klinischen Studie. (Projekt 2)

Beschreibung

Mikroalgen wie Phaeodactylum tricornutum enthalten eine Vielzahl essentieller Nährstoffe und gelten als vielversprechende Lebensmittelquelle, um die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung zukünftig zu sichern. Vorläufige Untersuchungen legen nahe, dass diese Inhaltsstoffe nicht nur ein günstiges Nährstoffprofil besitzen, sondern auch entzündungshemmende Wirkungen haben könnten. Ob diese potenziellen Anti-Inflammationseffekte hingegen auch die nach dem Essen auftretenden (postprandialen) Entzündungsreaktionen beeinflussen, wurde bislang kaum untersucht.

Postprandiale Entzündungsreaktionen sind von klinischer Bedeutung, da sie mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und mit metabolischen Störungen wie Typ-2-Diabetes in Zusammenhang gebracht werden. Insbesondere nach dem Verzehr kohlenhydrat- und fettreicher Mahlzeiten kann es zu einem Anstieg proinflammatorischer Zytokine und zu erhöhtem oxidativem Stress kommen, was die Gefäßfunktion verschlechtern und langfristig zur Atherosklerose beitragen kann.

Im Rahmen des Humboldt-Projekts werden Blutproben aus einer an der Universität Hohenheim durchgeführten randomisierten klinischen Studie ausgewertet. Ziel ist es zu prüfen, ob die Supplementierung mit Phaeodactylum tricornutum in verschiedenen Konzentrationen die postprandiale Entzündungsantwort nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit moduliert. Hierfür werden zwei Biomarker mittels ELISA bestimmt: Interleukin-6 und LBP (lipopolysaccharidbindendes Protein).

Für die Bestimmung der Biomarker und die anschließende Datenaufbereitung sind mehrere Labortage an unserem Institut vorgesehen; Studierende werden aktiv in die Laborarbeiten eingebunden. Die erhobenen Messwerte werden im Anschluss gemeinsam ausgewertet und interpretiert.

Das vorrangige Ziel des Humboldt-Projekts ist die Präsentation der Ergebnisse auf der Humboldt-Tagung im Herbst und/oder die Erstellung eines Exposés, das Methoden und Resultate zusammenfasst - eine ideale Grundlage zur Vorbereitung der anschließenden Bachelorarbeit.

Beschreibung des interdisziplinären Teils des Projekts
Im Rahmen des Projekts werden die folgenden wissenschaftlichen Disziplinen kombiniert: Medizin, Ernährungswissenschaften, Lebensmitteltechnologie und Biologie.
Projektzeitraum
Wintersemester 2025/2026
Bewerbungszeitraum
13. bis 27.10.2025
Durchführung
semesterbegleitend
Details zu Projektzeitraum und Durchführung

Das Projekt kann jederzeit im Wintersemester stattfinden. Ob die Arbeiten geblockt oder über das Semester verteilt stattfinden, wird zwischen der/dem Teilnehmer:in und dem Betreuer abgesprochen.

Studienfach
Ernährungsmanagement und Diätetik
Ernährungswissenschaft
Medizinische Ernährungswissenschaft
Molekulare Ernährungswissenschaft
Betreuende
Dr. Benjamin Seethaler
Institut
Institut für Ernährungsmedizin (180) (Ernährungsmedizin & Prävention)
Sprache
deutsch/englisch
Teilnehmendenanzahl
min. 1, max. 1
Arbeitsaufwand
ca. 90 Stunden pro Teilnehmende:r | 3 ECTS-Punkte

Arbeitsaufwand (Stunden und ggf. ECTS) sind ungefähre Angaben. Die tatsächlich vergebenen ECTS-Punkte ergeben sich aus der tatsächlich geleisteten Arbeit.

 
Für dieses Projekt ist kein Motivationsschreiben des Studierenden erforderlich
Projektart
experimentell
Lernziele

Die Teilnehmende lernen in diesem Projekt:

  • Einsicht, wie klinische Studien geplant und durchgeführt werden
  • Mitarbeit an der Studiendurchführung (evtl.)
  • Mitarbeit im Labor
  • Statistische Auswertung der Laborergebnisse
  • Präsentation der Ergebnisse auf einem wissenschaftlichen Poster und/oder Erstellung eines wissenschaftlichen Exposés
Anmerkungen für Studierende
  • Erfahrung im Labor ist wünschenswert, aber keine Voraussetzung.
  • Die statistische Auswertung der Laborergebnisse umfasst nur wenige Stunden und setzt keine Vorkenntnisse voraus. Hier kann gerne die Software SPSS genutzt werden, die für manche Studierende sowieso im Rahmen ihres Statistik-Moduls erlernt wird.
  • Das Exposé dient dazu, die eigenen Ergebnisse in schriftlicher Form festzuhalten und dabei wissenschaftliches Schreiben zu lernen bzw. zu üben. Das Exposé wird nicht veröffentlicht, benotet o.ä.