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Sag mir wo die Samen sind - wie trägt Kleegras im Ökologischen Landbau zur Unkrautkontrolle bei?

Beschreibung

Im Ökologischen Landbau werden Unkräuter nicht nur durch direkte Maßnahmen (Hacken, Striegeln) kontrolliert, sondern auch indirekt und vorbeugend durch die Wahl geeigneter Sorten und der Kombination der Kulturarten in einer sinnvollen Fruchtfolge. Besonders dem Kleegras wird im Ökologischen Landbau nicht nur wegen der Stickstofffixierung und der Futtergewinnung eine große Bedeutung beigemessen: durch mehrmaligen Schnitt werden auflaufende einjährige Unkräuter beseitigt, und mehrjährige Unkräuter wie die Ackerkratzdistel werden in ihrem Wachstum stark geschwächt, so dass sie in den Folgekulturen weniger Probleme bereiten. Dadurch kommt Unkraut meistens nicht zur Blüte und Samenreife, so dass kein neuer Sameneintrag in den Boden erfolgt und der Bodensamenvorrat sogar in diesem Zeitraum abnimmt. Dieser Effekt ist bei einer zweijährigen Kleegrasphase erwartungsgemäß größer als bei einjährigem Kleegras. Da immer mehr ökologische Betriebe viehlos wirtschaften (neuerdings auch unsere Versuchsstation Kleinhohenheim), ist nur noch ein Kleegrasjahr innerhalb der Fruchtfolge ökonomisch sinnvoll. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, welchen Effekt die Verkürzung der Kleegrasphase auf das Unkrautaufkommen und den Bodensamenvorrat hat. In einem langjährig bestehenden Feldversuch mit verschiedenen Varianten der Bodenbearbeitung (intensiv – extensiv) in Kleinhohenheim soll geprüft werden, wie stark der Bodensamenvorrat jetzt Jahr 2013 durch die Kleegrasphase in den Jahren 2011 und 2012 (zum letzten Mal zweijähriges Kleegras in Kleinhohenheim!) abgenommen hat. Dadurch lässt sich langfristig besser planen, wie eine Fruchtfolge gestaltet werden muss, wenn nur noch einjähriges Kleegras angebaut wird, das möglicherweise weniger zur Reduzierung des Bodensamenvorrats beiträgt.

Projektzeitraum
Sommersemester 2013
Bewerbungszeitraum
08. bis 17.04.2013
Durchführung
semesterbegleitend
Details zu Projektzeitraum und Durchführung

Die Arbeiten beginnen im Frühjahr nach Saat und Aufgang des Mais (derzeitige Kulturart auf der Fläche), d.h. voraussichtlich Mitte Mai. Zu diesem Zeitpunkt wird über ca. 1 Tag (netto) der Bodensamenvorrat mit einem Bohrstock gezogen und anschließend zunächst eingefroren. Die Proben werden so bald wie möglich, aber zeitlich relativ unabhängig, aufgetaut und die Samen werden ausgewaschen, gezählt und mit Hilfe einer Samensammlung bestimmt. Parallel dazu soll auf der Fläche vor und nach dem Hacken das Unkrautaufkommen bestimmt werden (Mai/Juni), um den Zusammenhang zwischen Bodensamenvorrat und tatsächlichem Unkrautaufkommen zu quantifizieren. Die Arbeiten sollen spätestens im August abgeschlossen sein, gern auch früher.

Studienfach
Agrarbiologie
Agrarwissenschaften
Nachwachsende Rohstoffe und Bioenergie
Biologie
Betreuende
Institut
Institut für Kulturpflanzenwissenschaften (340) (Allgemeiner Pflanzenbau)
Sprache
deutsch/englisch
Teilnehmendenanzahl
min. 1, max. 2
Arbeitsaufwand
ca. 180 Stunden pro Teilnehmende:r | 6 ECTS-Punkte

Arbeitsaufwand (Stunden und ggf. ECTS) sind ungefähre Angaben. Die tatsächlich vergebenen ECTS-Punkte ergeben sich aus der tatsächlich geleisteten Arbeit.

 
Für dieses Projekt ist kein Motivationsschreiben des Studierenden erforderlich
Projektart
experimentell
Lernziele

Die Teilnehmende lernen in diesem Projekt:

Fragestellungen im Ökologischen Landbau anschaulich kennenlernen

Erfahrung im Feldversuchswesen sammeln (Versuchsaufbau, Datenerhebung)

Unkräuter bestimmen

Umgang mit Fachliteratur einüben

Wissenschaftliches Arbeiten an einem überschaubaren aber praxisrelevanten Versuchsansatz von der Datenerhebung bis zu deren Auswertung und Beurteilung

Anmerkungen für Studierende
Schlagworte
Bodensamenvorrat, Beikrautregulierung, Ökologischer Landbau, Kleegras, Reduzierte Bodenbearbeitung