Schädlingskontrolle im Rapsanbau: Effektivität von Insektizid-Randstreifen gegen Rapserdfloh
- Beschreibung
In Deutschland wird Raps auf etwa 1 bis 1,2 Millionen Hektar Ackerfläche angebaut. Dabei handelt es sich größtenteils um Winterraps, der aufgrund seines höheren Ertrags und seiner besseren Widerstandsfähigkeit gegenüber klimatischen Schwankungen bevorzugt wird. Die vielseitige Verwendbarkeit von Raps macht ihn zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor. Hauptsächlich wird das gewonnene Rapsöl als Speiseöl sowie zur Produktion von Biodiesel eingesetzt. Ein weiteres wichtiges Nebenprodukt ist der sogenannte Rapskuchen, der als eiweißreiches Futtermittel in der Tierhaltung Verwendung findet. Darüber hinaus wird Rapsöl auch in der Kosmetik- und chemischen Industrie verarbeitet.
Im konventionellen Rapsanbau kommen Pflanzenschutzmittel zum Einsatz, um die Kulturpflanzen vor Unkräutern, Krankheiten und Schädlingen zu schützen. Diese Mittel werden entweder direkt auf das Feld aufgebracht, beispielsweise durch Spritzen, oder das Saatgut wird bereits vor der Aussaat mit speziellen Pflanzenschutzmitteln behandelt, ein Verfahren, das als Saatgutbeizung bezeichnet wird. Bei dieser Methode nimmt die Pflanze die Wirkstoffe während ihres Wachstums systemisch auf und verteilt sie, wodurch Schädlinge, die sich von der Pflanze ernähren, abgetötet werden, bevor sie Schaden anrichten können. Da Schädlinge signifikante Ertragsverluste verursachen können, stellt die Saatgutbeizung im Rapsanbau eine zentrale Schutzmaßnahme dar.
Zu den bedeutendsten Schädlingen im Winterrapsanbau zählt der Rapserdfloh (Psylliodes chrysocephala L.). Nach der Einwanderung in die jungen Bestände im Herbst verursachen die Käfer durch ihren Reifungsfraß an Blättern und Stängeln erste Schäden. Der größere Schaden entsteht jedoch durch die Larven, die ab November in die Blattstiele minieren und die Pflanzen erheblich schwächen.
Für dieses Forschungsprojekt wurde ein Parzellenversuch angelegt, bei dem Raps zentral in einer Parzelle gesät wurde. Um diese Fläche herum wurden zusätzlich Randstreifen eingesät, deren Saatgut unter anderem mit verschiedenen Insektiziden behandelt wurden. Ziel des Versuchs ist es, zu testen, ob diese Randstreifen das Eindringen des Rapserdflohs verhindern können, indem sie einerseits eine physische Barriere bilden und andererseits eine Schädlingskontrolle durch die Insektizidbehandlung ermöglichen.
In diesem Humboldt-Projekt sollen die Larvenstadien des Rapsglanzkäfers in jungen Rapspflanzen der verschiedenen Parzellen untersucht werden, um herauszufinden, welche Behandlung am effektivsten ist.
Im Laufe dieses Projektes haben Sie die Möglichkeit auf dem Feld Proben zu nehmen und diese im Labor auf den Schädlingsbefall zu analysieren.
- Projektzeitraum
- Wintersemester 2024/2025
- Bewerbungszeitraum
- 14.10. bis 04.11.2024
- Durchführung
- semesterbegleitend
- Details zu Projektzeitraum und Durchführung
Das Projekt beginnt ab November 2024.
Im Laufe dieses Projektes werden Proben direkt vom Feld des Ihinger Hofes gesammelt und diese daraufhin im Labor untersucht.
- Studienfach
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Agrarbiologie
Agrarwissenschaften
Biologie - Betreuende
- Denise Kuhn, Emma Gamer
- Institut
- Institut für Phytomedizin (360) (Angewandte Entomologie)
- Sprache
- deutsch
- Teilnehmendenanzahl
- min. 1, max. 3
- Arbeitsaufwand
-
ca. 120 Stunden pro Teilnehmende:r
| 4
ECTS-Punkte
Arbeitsaufwand (Stunden und ggf. ECTS) sind ungefähre Angaben. Die tatsächlich vergebenen ECTS-Punkte ergeben sich aus der tatsächlich geleisteten Arbeit.
- Für dieses Projekt ist kein Motivationsschreiben des Studierenden erforderlich
- Projektart
- experimentell
- Lernziele
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Die Teilnehmende lernen in diesem Projekt:
- Artenkenntnis
- Biologie des Rapserdflohes
- Probennahme auf dem Feld
- Grundlagen der quantitativen Datenauswertung und Auswertung der gesammelten Daten durch das Statistikprogramm R & JMP Pro
- Darstellung wissenschaftlicher Ergebnisse in Form eines Posters
- Anmerkungen für Studierende
Der Laborplatz befindet sich in der Angewandten Entomologie 360c (Otto-Sander-Str. 5, 70599 Stuttgart).
Die Feldarbeit findet auf dem Gelände des Ihinger Hofs (71272 Renningen) statt. Die Feldarbeit wird mit den Betreuern durchgeführt.
- Schlagworte
- Tiere, Saatgut, Pflanzen