Transport von Membranproteinen in Drosophila Photorezeptorzellen – Ein Modellsystem für neurodegenerative Erkrankungen
- Beschreibung
Der regulierte intrazelluläre Transport von Membranproteinen in Neuronen stellt einen fundamentalen Prozess dar, der die Ausstattung der Zellmembran mit Rezeptoren und Ionenkanälen kontrolliert. Ein dynamisches Gleichgewicht zwischen der Proteinsynthese und dem anterograden Transport zur Plasmamembran, dem Proteinrecycling und der Proteindegradation ist von grundlegender Bedeutung für das Aufrechterhalten der Zellfunktion. Störungen dieses Gleichgewichts können die Zellfunktion beeinträchtigen und zur Degeneration von Zellen führen. Entsprechend ist während der letzten Jahre die Zahl der Krankheiten, die mit einem defekten Proteintransport in Zusammenhang gebracht werden können, merklich gestiegen. Beispiele hierfür sind vor allem neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson oder die erbliche Erblindungskrankheit Retinitis pigmentosa. Ein besseres Verständnis der grundlegenden Mechanismen des Membranproteintransports ist somit von essentieller Bedeutung.
Ein gutes Modellsystem für die Untersuchung zentraler Mechanismen des Proteintransports stellen die Photorezeptoren von Drosophila dar. In den Photorezeptorzellen wird der Ionenkanal TRPL exprimiert, welcher lichtabhängig zwischen der apikalen Plasmamembran und einem intrazellulären Speicherkompartiment transloziert. Im Rahmen dieses Projektes sollen Mutanten von aktuellem Interesse im Hinblick auf ihr TRPL-Translokationsverhalten untersucht werden. Hierfür wird der TRPL-Kanal mit einem fluoreszierenden GFP-Tag versehen, woraufhin die Translokation mittels Wasserimmersions-Mikroskopie dokumentiert werden kann. Darüber hinaus ist die subzelluläre Lokalisation von Proteinen, welche an der TRPL-Translokation beteiligt sind, von besonderem Interesse für uns. Die Untersuchung der Lokalisation von Proteinen im Gewebe erfolgt hierbei mittels Immuncytochemie, eine Methode, bei der fluoreszenzmarkierte Antikörper zur spezifischen Detektion von Proteinen verwendet werden. Durch subzelluläre Lokalisationsstudien der Proteine in vivo soll auf deren potentielle physiologische Funktion rückgeschlossen werden.- Projektzeitraum
- Wintersemester 2017/18 und Sommersemester 2018
- Bewerbungszeitraum
- 16.10. bis 02.11.2017
- Durchführung
- geblockt
- Details zu Projektzeitraum und Durchführung
Das Projekt findet nach individueller Absprache in den Semesterferien oder semesterbegleitend "geblockt" statt. Zeitaufwand kann individuell abgesprochen werden, ca. 90-120 Stunden.
- Studienfach
-
Biologie
Agrarbiologie
Lebensmittelwissenschaft und Biotechnologie
Ernährungswissenschaft - Betreuende
- Institut
- (Fg230c)
- Sprache
- deutsch
- Teilnehmendenanzahl
- min. 1, max. 3
- Arbeitsaufwand
-
ca. 90 Stunden pro Teilnehmende:r
| 3
ECTS-Punkte
Arbeitsaufwand (Stunden und ggf. ECTS) sind ungefähre Angaben. Die tatsächlich vergebenen ECTS-Punkte ergeben sich aus der tatsächlich geleisteten Arbeit.
- Für dieses Projekt ist kein Motivationsschreiben des Studierenden erforderlich
- Projektart
- experimentell
- Lernziele
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Die Teilnehmende lernen in diesem Projekt:
- Grundlagen zum Transport von Membranproteinen
- Proteintransport-Defekte und neurodegenerative Erkrankungen
- Wasserimmersionsmikroskopie & Fluoreszenzmikroskopie an larvalen und adulten Geweben
- Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens (Konzeption und Durchführung von Experimenten, Auswertung der Daten, Darstellung von Ergebnissen in Form eines Projektposters und Einführung in das Verfassen wissenschaftlicher Texte) - Anmerkungen für Studierende
Beim Fragen zum Projekt stehe ich euch gerne zur Verfügung:
K_schopf@uni-hohenheim.de- Schlagworte
- Drosophila