UV-Falle für tödliche Bienen-Parasiten - Können Varroa-Milben mit UV-Licht abgetötet oder geschwächt werden?
- Beschreibung
Hintergrund: Seit Jahrzehnten leiden Honigbienen-Kolonien weltweit unter der Varroa-Milbe. Diese Milben befallen die Brut und übertragen gefährliche Viren, wodurch eine Kolonie stark geschwächt wird und ohne Behandlung oftmals im Herbst eingeht. Sich selbst überlassen, überlebt auch von einer großen Anzahl Völker nicht ein einziges Volk länger als drei Jahre! Hobbyimkereien wie Berufsimkereien setzen viel Zeit, Geld und Energie ein, umd den Milbenbefall in den Völkern einigermaßen kontrolieren zu können. Die vorhandenen Behandlungsmethoden haben aber alle mehrere Nachteile, unter anderem weil sie teuer, zeitaufwändig, gefährlich für Menschen bei der Anwendung, abhängig von der Witterung sind und zum Teil Resistenzen auftreten und Rückstände in Lebensmitteln (Honig!) gefunden wurden. Daher wird trotz langjährigen Forschungen weiter nach eleganten Lösungen gesucht. Eine könnte sein, die Milben selektiv mit UV-Licht zu sterilisieren, zu schwächen oder zu töten. Die Milben sitzen auf erwachsenen Bienen, um sich zur Brut tragen zu lassen, nutzen diese aber auch als „fliegende Taxis“, um in andere Nester einzudringen. Hier könnte ein Ansatz sein, die Milben beim Eintritt in ein Nest abzufangen. Falls die Bienen die Bestrahlung gut überstehen, die Milben hinggegen nicht, könnte das eine effektive (Teil)Lösung des Varroa-Problems darstellen.
Ziele: Ziele des Projekts sind:
(i) nachzugehen, was über den Einfluß von UV-Licht auf Insekten und Milben bereits bekannt ist (Literaturübersicht); (ii) experimentell zu überprüfen, bei welcher Strahlung Varroa-Milben getötet oder geschädigt werden (Intensität und Dauer der Bestrahlung);
(iii) experimentell zu überprüfen, welche Strahlungsintensität einen Einfluß auf die Bienengesundheit hat;
(iv) herauszufinden, ob Milben, die auf erwachsenen Bienen sitzen, von der Strahlung erreicht werden.Je nach Interesse der/des Studierenden kann der Fokus des Projekts angepaßt werden. Eigene Ideen sind immer sehr willkommen.
Anforderungen:
- Freude am Lernen und Ausprobieren neuer Techniken und Ansätze
- Neugier und Kreativität
- Problemlösefähigkeit
- Selbständigkeit
- gute Kommunikationsfähigkeit im Umgang mit Betreuern, Kolleg*innen am Institut, und ggf. mit Kommiliton*innen
- für die Aspekte mit Honigbienen: keine Angst vor Honigbienen (oder den Mut, dennoch mit Bienen zu arbeiten; Teilaspekte können auch nur mit den Milben bearbeitet werden)Methoden:
- Literaturrecherche
- Überlebensassays mit Bienen und Varroa-Milben- Basteln von verschiedenen Versuchsaufbauten
Hintergrund zur Varroa-Problematik:
Rosenkranz P, Aumeier P, Ziegelmann B. Biology and control of Varroa destructor. J Invertebr Pathol. 2010, 103:S96-119. doi: 10.1016/j.jip.2009.07.016.
Roth MA, Wilson JM, Tignor KR, Gross AD, Biology and Management of Varroa destructor (Mesostigmata: Varroidae) in Apis mellifera (Hymenoptera: Apidae) Colonies, Journal of Integrated Pest Management. 2020, 11(1):1, https://doi.org/10.1093/jipm/pmz036
- Projektzeitraum
- Sommersemester 2022
- Bewerbungszeitraum
- 04. bis 18.04.2022
- Durchführung
- nach Absprache
- Details zu Projektzeitraum und Durchführung
Dieses Projekt ist sehr flexibel, was die Zeiteinteilung und den Umfang betrifft. (Die Zeit-Angaben sind nur ganz grob, wir besprechen Ihre Erwartungen und Zeitplanung gemeinsam und planen dann entsprechend). Je nach Interesse und Vorkenntnissen können auch unterschiedliche (Teil)Gebiete bearbeitet werden, oder die Fragestellung abgeändert werden. Eigene Ideen sind sehr willkommen!
So könnte zum Beispiel die Literaturstudie unabhängig vom Rest des Projekts durchgeführt werden, auch vollständig online, falls gewünscht.Die Bearbeitung der Fragestellung erfolgt selbständig, mit Feedback und Unterstützung von Betreuerseite.
Regelmäßige Treffen (nach Absprache) erfolgen online und/oder vor Ort.
Zögern Sie bitte nicht mit mir Kontakt aufzunehmen, wenn Sie Interesse haben (oder sich noch unsicher sind, ob das Projekt etwas für Sie sein könnte), Unklarheiten bestehen oder Sie eigene Ideen diskutieren möchten!
Ulrich.Ernst@uni-hohenheim.de- Studienfach
- offen für alle Studienfächer
- Betreuende
- Dr. Ulrich Ernst
- Institut
- Institut für Biologie (190) (Landesanstalt für Bienenkunde)
- Sprache
- deutsch/englisch
- Teilnehmendenanzahl
- min. 1, max. 3
- Arbeitsaufwand
-
ca. 60 Stunden pro Teilnehmende:r
| 2
ECTS-Punkte
Arbeitsaufwand (Stunden und ggf. ECTS) sind ungefähre Angaben. Die tatsächlich vergebenen ECTS-Punkte ergeben sich aus der tatsächlich geleisteten Arbeit.
- Für dieses Projekt ist kein Motivationsschreiben des Studierenden erforderlich
- Projektart
- experimentell
- Lernziele
-
Die Teilnehmende lernen in diesem Projekt:
Die Studierenden sind in der Lage,
- Sich Ziele zu setzen und darüber zu reflektieren, wie und warum die Ziele erreicht wurden
- Ihren Lernfortschritt zu evaluieren
- Einen realistischen Zeitplan aufzustellen und einzuhalten
- Prägnant über Fortschritte und Schwierigkeiten zu berichten
- Selbständig nach Lösungsansätzen zu suchen
- Sich einen Überblick über Literatur zu einem Thema zu verschaffen
- Die Methodik und Arbeitsschritte zu dokumentieren
- Datensätze so aufzubereiten, daß sie direkt verständlich sind
- Die Ergebnisse als Poster und/oder Vortrag einem breiten Publikum vorzustellen
- Die Ergebnisse zu archivieren
- Anmerkungen für Studierende
Dieses Projekt ist sehr flexibel, was die Zeiteinteilung und den Umfang betrifft. (Die Zeit-Angaben sind nur ganz grob, wir besprechen Ihre Erwartungen und Zeitplanung gemeinsam und planen dann entsprechend). Je nach Interesse und Vorkenntnissen können auch unterschiedliche (Teil)Gebiete bearbeitet werden, oder die Fragestellung abgeändert werden. Eigene Ideen sind sehr willkommen!
So könnte zum Beispiel die Literaturstudie unabhängig vom Rest des Projekts durchgeführt werden, auch vollständig online, falls gewünscht.Die Bearbeitung der Fragestellung erfolgt selbständig, mit Feedback und Unterstützung von Betreuerseite.
Regelmäßige Treffen (nach Absprache) erfolgen online und/oder vor Ort.
Zögern Sie bitte nicht mit mir Kontakt aufzunehmen, wenn Sie Interesse haben (oder sich noch unsicher sind, ob das Projekt etwas für Sie sein könnte), Unklarheiten bestehen oder Sie eigene Ideen diskutieren möchten!
Ulrich.Ernst@uni-hohenheim.deDr. Uli Ernst, Landesanstalt für Bienenkunde, Ulrich.Ernst@uni-hohenheim.de
[Umgangssprache je nach Wunsch Deutsch und/oder Englisch] [depending on your preferences supervision in English and/or German]