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Vergleich der Auswirkungen einer Gülledüngung im Herbst und im Frühjahr auf Wachstumsverhalten und Ertrag im ersten Schnitt auf benachteiligten Grünland-Standorten Süddeutschlands

Beschreibung

Wirtschaftseigene, organische Dünger sind für die Bodenfruchtbarkeit bedeutend und stellen insbesondere in ökologisch wirtschaftenden Betrieben eine entscheidende Nährstoffquelle dar. Anderseits werden sie, insbesondere bei nicht hinreichender Nährstoffausnutzung, vielfach auch als Ursache von Umwelt- und Grundwasserbelastungen gesehen. Sowohl aus landwirtschaftlicher, wie auch aus ökologischer Perspektive ist eine bestmögliche Ausnutzung wirtschaftseigener Düngemittel daher essentiell.

Allerdings führen u.a. begrenzte Lagerungskapazitäten in viehhaltenden Betrieben häufig dazu, dass große Mengen Gülle zu einem hinsichtlich Nährstoffverwertung nicht optimalen Zeitpunkt ausgebracht werden müssen und besonders in Verdacht sind hohe Nitratauswaschungen zu verursachen, was auch die agrarpolitischen Diskussionen um gesetzlich erforderliche Gülle-Lagerkapazitäten sowie Sperrzeiten der Gülleausbringung im Herbst und Winter erklärt. Im Frühjahr können hingegen wassergesättigte oder schneebedeckte Böden eine frühe Gülleausbringung verhindern.

Zwar belegen frühere Versuchsergebnisse aus Bayern dass leistungsfähige Weidelgras-Bestände auch im Herbst in der Lage sind Gülle aufzunehmen und Gaben im Früh- oder Spätherbst eine fehlende Düngung im Frühjahr ersetzen können. In eher extensiven Grünlandbeständen muss diese Beobachtung jedoch nicht zutreffen, weil letztere das Wachstum und damit die Nährstoffaufnahme im Herbst möglicherweise früher einstellen.

Daher soll im vorgestellten Versuch untersucht werden, inwieweit Güllegaben im Herbst und/oder im Frühjahr den Wachstumsverlauf, die Qualität des Futters und den Ertrag zum ersten Schnitt 2017 auf insgesamt 15 leistungsschwächeren Grünlandstandorten in Mittelgebirgsregionen Baden-Württembergs beeinflussen. Aufgrund der Vielzahl der Versuchsstandorte sowie jeweils fünf verschiedenen Versuchsvarianten pro Standort erwarten wir belastbare Ergebnisse zur je nach Düngungszeitpunkt vorliegenden Nährstoffausnutzung, woraus entsprechende Empfehlungen für eine nachhaltige Güllegabe für Praxisbetriebe in den betroffenen oder ähnlich gelagerten Regionen abgeleitet werden können.

Projektzeitraum
Sommersemester 2017
Bewerbungszeitraum
02. bis 09.04.2017
Durchführung
nach Absprache
Details zu Projektzeitraum und Durchführung

Insgesamt wurden an 15 Grünlandstandorten im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb Parzellen angelegt die jeweils im Herbst und im Frühjahr mit unterschiedlichen Güllemengen gedüngt wurden (5 Varianten). Zur Ermittlung der Auswirkungen von im Herbst und im Frühjahr gedüngter Gülle auf den Wachstumsverlauf sowie Ertrag und Qualität von Grünlandaufwüchsen werden die Parzellen an drei unterschiedlichen Terminen geerntet. Die Proben werden anschließend getrocknet, gemahlen und im Labor untersucht.

Die erhobenen Daten sollen zum nachhaltigen Einsatz von wirtschaftseigenen Nährstoffen in ökologisch wirtschaftenden Betrieben beitragen und in einer wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlicht werden.

Der genaue Versuchsaufbau und die Durchführung kann gerne in einem persönlichen Gespräch erläutert werden.

Studienfach
Agrarwissenschaften
Agrarbiologie
Nachwachsende Rohstoffe und Bioenergie
Biologie
Betreuende
Juliane Dentler
Institut
Institut für Landwirtschaftliche Betriebslehre (410) (410 b)
Sprache
deutsch
Teilnehmendenanzahl
min. 1, max. 5
(eine Kleingruppen mit max. 5 Teilnehmenden )
Arbeitsaufwand
ca. 180 Stunden pro Teilnehmende:r | 6 ECTS-Punkte

Arbeitsaufwand (Stunden und ggf. ECTS) sind ungefähre Angaben. Die tatsächlich vergebenen ECTS-Punkte ergeben sich aus der tatsächlich geleisteten Arbeit.

 
Für dieses Projekt ist kein Motivationsschreiben des Studierenden erforderlich
Projektart
experimentell
Lernziele

Die Teilnehmende lernen in diesem Projekt:

  • Die Grundlagen der Planung eines Versuchsaufbaus und die selbstständige Durchführung eines wissenschaftlichen Versuches
  • Das Arbeiten in Freilandversuchen und den sicheren Umgang mit Maschinen
  • Primär- und Sekundärliteraturrecherche
  • Auswertung und Verarbeitung der Ergebnisse in einem Poster mit Präsentation
  • Einblick in die Arbeit einer landwirtschaftlichen Landesanstalt
Anmerkungen für Studierende

Das Projekt startet mit einem Treffen im April 2017. Dabei soll die Projektdurchführung, der zeitliche Rahmen und die Aufgabenstellung besprochen werden.

Die drei Erntezeitpunkte richten sich nach dem Wetter und der Vegetation und sind nicht flexibel. Nach Möglichkeit sollte innerhalb der Gruppe mindestens ein Auto zur Verfügung stehen oder der Führerschein für den Uni-Hohenheim Fuhrpark vorliegen.

Darüber hinaus bietet das Projekt einen Einblick in zwei bedeutende Grünlandregionen Süddeutschlands und in die Arbeit und Aufgabenfelder einer landwirtschaftlichen Landesanstalt.

Schlagworte
Gülledüngung