Wie kann ein Brustkrebs-Gen den Wnt-Signalweg modulieren?
- Beschreibung
Metastasen entstehen, wenn Krebszellen sich aus einem Tumor lösen, sich auf den Weg durch das umliegende Gewebe machen und sich an anderer Stelle wieder in ein neues Gewebe einfügen. Die zellulären Mechanismen, die Krebszellen für diese Wanderung und Neubesiedlung verwenden, haben sie im Krankheitskontext nicht „neu erfunden“. Vielmehr handelt es sich um ähnliche Mechanismen, die auch der Embryo während seiner Entwicklung nutzt, um Zellen zu bewegen und Gewebe neu zu formen. Wir untersuchen Hmmr „hyaluronan mediated motility receptor“, ein Protein, von dem bekannt ist, dass es in metastasierenden Brustkrebszellen gehäuft auftritt und mit einem schlechten Krankheitsverlauf einhergeht. Wir haben bereits herausgefunden, dass Hmmr eine wichtige Rolle bei der Hirnentwicklung in unserem Forschungsorganismus Xenopus laevis, dem Afrikanischen Krallenfrosch, spielt. Interessanterweise führt der Verlust von Hmmr zu Fehlbildungen des Neuralrohrs, denn auch diese Zellen müssen, ähnlich wie metastasierende Tumorzellen, wandern und sich ineinanderschieben.
Während der Embryonalentwicklung spielen verschiedene Signalwege eine wichtige Rolle. Einer dieser Signalwege ist der Wnt-Signalweg. Dieser ist ein hochkonservierter Signaltransduktionsweg in Metazoen, die nach ihren Liganden „Wnt“ benannt wurden. Während der Embryonalentwicklung reguliert dieser Wnt-Signalweg u.a. essentielle Vorgänge bei der Festlegung des Zellschicksals, der Zellmigration, Zellpolarität und Organogenese. Fehlregulierungen dieses Signalwegs haben fatale Auswirkungen für den sich entwickelnden Embryo, sowie adulten Organismus und sind ein ursächlicher Faktor von einigen Krebserkrankungen. Daher kann man sich gut vorstellen, dass eine besonders exakte Regulierung dieses Signalwegs von enormer Bedeutung ist.
Bisherige Experimente zeigten bereits, dass Hmmr in Doppelachsen-Assays, welche eine etablierte Standardmethode zur Untersuchung des Wnt-Signalweges darstellen, einen deutlichen Einfluss auf die Entstehung sekundärer Achsen im Embryo hat. Durch weitere Experimente wie Immunofluoreszenz-Färbung oder auch Luciferase-Reporter-Assays soll nun herausgefunden werden, welche spezifischen Domänen des Proteins für die Modulation des Wnt-Signalweges essentiell sind.
- Projektzeitraum
- Sommersemester 2022
- Bewerbungszeitraum
- 04. bis 18.04.2022
- Durchführung
- nach Absprache
- Details zu Projektzeitraum und Durchführung
Die Durchführung des Projektes kann flexibel gestaltet werden, allerdings wird ein geblockter Zeitraum präferiert.
- Studienfach
- Biologie
- Betreuende
- Fee Wielath
- Institut
- Institut für Biologie (190) (Zoologie 190z)
- Sprache
- deutsch/englisch
- Teilnehmendenanzahl
- min. 1, max. 2
- Arbeitsaufwand
-
ca. 60 Stunden pro Teilnehmende:r
| 2
ECTS-Punkte
Arbeitsaufwand (Stunden und ggf. ECTS) sind ungefähre Angaben. Die tatsächlich vergebenen ECTS-Punkte ergeben sich aus der tatsächlich geleisteten Arbeit.
- Für dieses Projekt ist kein Motivationsschreiben des Studierenden erforderlich
- Projektart
- experimentell
- Lernziele
-
Die Teilnehmende lernen in diesem Projekt:
- Einführung in die frühe Embryonalentwicklung von Xenopus laevis
- Experimentelle Laborarbeit
- das Herangehen und die Durchführung wissenschaftlicher Fragestellungen
- in vivo Injektionsexperimente
- Indirekte Immunfluoreszenz
- Luciferase-Reporter-Assay
- Anmerkungen für Studierende
- Schlagworte
- Embryonalentwicklung, Xenopus laevis, Hmmr, Brustkrebs-Gen, Wnt-Signalweg